Das südlichste Museum der Welt befindet sich in dem winzigen Ort Puerto Williams im chilenischen Teil Feuerlands. Und es ist einem Österreicher gewidmet: dem Steyler Missionar Martin Gusinde, der zwischen 1918 und 1924 mehrere Forschungsreisen nach Feuerland unternahm, um dort die dem Untergang geweihte Kultur der Feuerlandindianer zu studieren und in faszinierenden s/w-Fotografien zu dokumentieren. Gusinde lebte monatelang mit diesen Seenomaden in der unwirtlichen Natur des äußersten Südens Lateinamerikas, er wurde sogar in den Stamm der Yamana aufgenommen.
Heute, im 21. Jh., ist der Orden der Steyler Missionare immer noch sehr stark in Chile vertreten, sein „linker“ Flügel steht noch immer auf Seiten der Indianer. Nur ist es heute das Volk der Mapuche, das unter Ausgrenzung, Enteignung und Marginalisierung zu leiden hat. Fernando Diaz ist Professor für Missionswissenschaften in Temuco/Chile, den Großteil seiner Arbeitskraft widmet er der Verbesserung der Lebenssituation der Mapuche. Gemeinsam mit ihnen führt er einen entschlossenen Kampf gegen die Willkür der chilenischen Staatsmacht und sucht dabei nach neuen Wegen der Mission: „Wir sollten uns fragen, ob wir als Kirche genügend Mut und Großmut haben, die indigenen Völker auf ihrem befreienden Weg nicht nur zu begleiten, sondern auch den indigenen Kirchen zu helfen, mit Blick auf ihre eigenen Kulturen zu einer echten Erneuerung zu werden, zu einer Bereicherung der Universalkirche.“
Ein Dokumentation zum Ausklang des „Jahres der indigenen Völker“.
„kreuz&quer“, 28.12.2010, 35min