Alfred Schneider, pensionierter Richter und frischgebackener Großvater, ist 65 und hat nur mehr wenige Monate zu leben – wenn er nicht bald ein neues Herz bekommt.
Daniel Zimpfer, Assistenzarzt und meistbeschäftigter Transplanteur am AKH, ist 28 und wird Herrn Schneider operieren – falls rechtzeitig ein Spenderherz angeboten wird.
Seit 25 Jahren werden am Wiener AKH Herztransplantationen durchgeführt. Die OP selbst ist – sagen die Herzchirurgen – nicht schwierig, eine Frage der Routine. Was die Sache wirklich kompliziert macht, ist der enorme logistische Aufwand, der erforderlich ist, um ein Spenderherz aus irgendeinem Teil Europas innerhalb von maximal 4 Stunden nach Wien zu transportieren und im Empfänger wieder zum Schlagen zu bringen.
„Thema“ hat Herrn Schneider während der Wartezeit begleitet: Der psychische Druck, der auf dem Patienten und seiner Familie lastet, ist enorm. Jederzeit kann die Mitteilung kommen: „Ihr neues Herz ist da, die Rettung holt Sie in 20 Minuten ab“.
Und „Thema“ war während der dramatischen Stunden dabei, als endlich ein Spenderherz zur Verfügung stand und alles ganz schnell gehen musste: die Organisation von Rettung und Privatjet; die Koordination zweier Chirurgenteams für Entnahme und Transplantation; das Timing der fast zeitgleich beginnenden OPs an zwei verschiedenen Orten; und schließlich der berührende Moment, wenn das neue Herz in der offenen Brust des Empfängers zu schlagen beginnt.
„Herztransplantation“ ist übrigens ein Thema, das JEDEN betreffen kann: Erstens, weil es oft eine harmlose Grippe ist, die eine Herzerkrankung auslöst; und zweitens, weil in Österreich die sogenannte Widerspruchsregelung gilt: Jeder st potentieller Spender, sofern er sich nicht dezidiert dagegen entscheidet.