Der Laden um’s Eck

Der Posamentriewarenladen, die Eisenhandlung, in der man die Schrauben noch einzeln bekommt, das Zuckerlg’schäft, in dem es nach Krachmandeln riecht, die Drogerie, die Büffelwachs als Politur empfiehlt – wer das Reich dieser hochspezialisierten Geschäfte betritt, taucht ein in eine geheimbisvolle Welt, in denen man die Uhr noch ticken hört. Ein Türklingel läutet, ferne Wörter wie Combinege, Tintenbleistift oder Lederapfel werden lebendig; die Preise werden in eine mächtige Registrierkasse eingetippt, die schließlich rasselnd die Endsumme anzeigt.

Es gibt sie noch, diese kleinen Wiener Läden, die in ihren Grätzeln nicht nur Geschäfte, sondern auch Nachrichtenzentrale, Treffpunkt und Geheimnisträger sind – und jedenfalls ein Stück Wiener Stadtgeschichte.